Carl Auböck

Designer, Architekt & Maker in vierter Generation. Werkstätte Carl Auböck Wien.

 

Die Werkstätte Carl Auböck besteht nun seit über 125 Jahren und seit vier Generationen. Karl Heinrich Auböck I war Goldschmied und gründete in der Bernardgasse im 7.Wiener Gemeindebezirk einen Bronzewarenbetrieb. Sein Sohn Carl Auböck II war Maler und Designer und hatte am Bauhaus studiert und entwickelte seit den 1940er Jahren auch aufgrund seiner Bauhaus Kontakte und seinen Freundschaften wie z.B. mit Walter Gropius die bestehende Wiener Werkstätte in Richtung „Modernist Design“.

Sein Sohn Carl Auböck III ließ sich nach dem zweiten Weltkrieg als Lehrling im Betrieb des Vaters als Gürtler und Ziseleur ausbilden. Parallel dazu studierte auch er Architektur. In den 70er bis 80er Jahren hat Carl Auböck III viele rennomierte Einfamilienhäuser wie Wohnbauten in Wien realisiert, ohne dabei seine florierende Werkstätte zu vernachlässigen.

Schon Carl Auböck II verfolgte den Anspruch, die hohen Qualitätsmaßstäbe von handwerklich gefertigten Unikaten auf die industrielle Serienproduktion zu übertragen und so ein demokratisches Ideal der höchstmöglichen Qualität für alle erreichen zu können. Dieses Ziel wurde von Architekt Designer Carl Auböck III bis in die 90er Jahre sehr erfolgreich weiterverfolgt.

Carl Auböck III war Vertreter einer sachlichen, an internationalen Vorbildern orientierten Moderne. Seine speziellen Interessen galten der industriellen, seriellen Vorfertigung von Bauelementen und dem Industrial Design. Dabei verschmolzen für ihn die Aufgabenfelder von Architektur und Design, und sein Designbegriff umfasste die Gestaltung alltäglicher Gebrauchsgegenstände ebenso wie die Stadtplanung.

Ab den 1970er Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt in Carl Auböcks III Schaffen zum Design im engeren Sinn, das ihn jedoch seit Beginn seiner Laufbahn begleitet hatte: Von den späten 1940er Jahren bis um die Mitte der 1950er Jahre, eine Zeit der intensiven Zusammenarbeit mit seinem Vater, verwendete er biomorphe Formen. Die leichten, auf schlanken Holzbeinen oder Stahlrundrohren ruhenden Sitzmöbel waren u.a. von Charles Eames beeinflusst. Ab den frühen 1950er Jahren gewannen streng geometrische Formen und die Reduktion auf Schwarz-Weiß-Kontraste an Bedeutung.

Auf dem Gebiet des Industrial Design war Auböck III für zahlreiche namhafte Hersteller als Designer tätig. Zu seinen Entwürfen zählen ein Mikroskop, ein Taschenrechner sowie eine Schi-Fersenbindung und zahlreich prämierte Essbestecke für Amboss Austria (Neuzeughammer). Darunter die unter Design- Aficionados so beliebte Besteckserie 2060 aus dem Jahr 1955, welche 1958 bei der Weltausstellung in Brüssel die Goldmedaille erhielt. Diese Besteckserie befindet sich u.a. auch in der Designsammlung von Contemporum.

Heute wird die Werkstätte von Carl Auböck IV - natürlich ebenfalls Architekt und Designer - weiterbetrieben und weiterentwickelt. Einige sehr interessante Entwürfe, welche wir hier anbieten, stammen aus seiner Hand. Im Jahr 2022 ist nun auch Tochter Zola Auböck in fünfter Generation in den Betrieb eingestiegen. Die Zukunft der Werkstätte und des Archivs mit seinen über 4500 Entwürfen scheint somit zumindest für die kommenden 30 Jahre gesichert. Wir freuen uns sehr darüber.

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